mtb cup ole gieseOle Giese vom SC Kandel konnte dieses Jahr die U17 Gesamtwertung im Schwarzwälder MTB Cup gewinnen.
Mit ihm sprach Roman Schlosser, Abteilungsleiter MTB vom SC Kandel e. V..

Lieber Ole, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Schwarzwälder MTB Cups! Das ist eine wahnsinnige Leistung, die Rennen sind gut besetzt und anspruchsvoll! Hast Du denn zu Anfang der Saison damit gerechnet und wie war der Verlauf der einzelnen Rennen?

Los ging´s mit dem ersten Rennen in Hausach, wo ich noch 20. wurde. Beim zweiten Rennen wurde ich aber schon 9. und damit ging es schon gut los. Da habe ich mir gedacht, dass die Saison gut werden könnte. Beim dritten Rennen war ich nach der ersten Runde schon zweiter und habe mich richtig gut gefühlt. Dann kam aber ein Defekt am Hinterrad. Es hat sich gelöst, ich bin gestürzt und das Hinterrad hat mich überholt! Da war das Rennen leider zu Ende, aber ich habe zum ersten Mal gesehen, dass ich vorne mitfahren kann und ich mit den Topleuten mithalten kann.
Für einen Sieg bei einem einzelnen Rennen hat es leider nicht gereicht, aber zweite Plätze in Kirchzarten, Ehrenkirchen und Freudenstadt und weitere gute Platzierungen haben mir insgesamt den ersten Platz in der Gesamtwertung gebracht.

Hast Du mehr trainiert als in den letzten Jahren?

Ja, ich habe immer nach der Schule trainiert und auch dieses Jahr mehr von mir selbst erwartet. Das hat mich angespornt.

Was war Dein Highlight in diesem Jahr?

Zum Einen der Gewinn des Schwarzwälder MTB Cups, weil das meine Konstanz über das Jahr zeigt. Ganz besonders war das Eiger Bike Challenge in Grindelwald. Vom 80. Startplatz bin ich ganz nach vorne gefahren. Selbst am ersten Aufstieg mit 800m konnte ich die Platzierung halten. Über den Fahrradcomputer konnte ich sehen, dass der Berg nur noch 50Hm hat und habe einen Sprint angezogen. Ich konnte es kaum glauben, aber ich bin oben als erster angekommen.
Mit dem Führungsmotorrad bin ich dann mit 70 Sachen im größten Gang nach Grindelwald runtergeschossen. Dann noch hoch ins Dorf Richtung Ziel. Das Motorrad musste mir den Weg durch Zuschauer bahnen, die in mehreren Reihen standen. Eine tolle Stimmung mit Kuhglocken und so weiter. Im Ziel konnte ich meinen ersten Platz dann so richtig feiern.

Du bist ja auch im alpinen Rennsport sehr aktiv und erfolgreich. Wo siehst Du zukünftig Deinen Schwerpunkt?

Oh, das kann ich ehrlich nicht sagen, wo ich mich mehr sehe. Skifahren ist eigentlich meine erste Priorität. Aber seit ich durch Cube Bikes gesponsert werde und auch Erfolge reingekommen sind, möchte ich im Bikesport jetzt noch mehr machen. Ich möchte auch über den Winter meine Form auf dem Rad halten und das Bike über den Winter nicht ganz in die Ecke legen.

Beschreibe bitte kurz Deine Ausrüstung! Fährst Du ein Fully oder ein Hardtail?

Ich fahre ein Cube Race Elite. Es ist ein Hardtail mit versenkbarer Sattelstütze. Speziell die Bundesligakurse sind sehr anspruchsvoll und die versenkbare Sattelstütze unterstützt da gut. Da kann man sich in der Abfahrt doch noch eher mal ausruhen. Am Lenker habe ich einen Fahrradcomputer mit Trittfrequenz und Herzfrequenz, worüber ich das Training steuern kann.

Kannst Du Dich noch an die ersten Rennen erinnern, die Du mit 8 Jahren bestritten hast?

Ja! Das war ja noch in der Grundschulzeit. Bergab war ich `ne Lusche, aber bergauf war ich schon immer gut. Am Anfang hab ich gedacht, dass man bergab nicht schnell sein muss, aber das gehört halt auch dazu! Mit der Zeit habe ich dann immer mehr Vertrauen in der Abfahrt aufgebaut. Am Berg bin ich immer noch gut!

Was braucht es für einen Sieg?

Im Mountainbikesport ist es extrem wichtig, dass man am Start gut wegkommt. Außerdem muss das Material halten. Deshalb ist es mir sehr wichtig, dass mein Fahrrad immer gut geputzt und gewartet ist.

Was gefällt Dir am Rennenfahren?

Man lernt viele Sportler kennen und trotz der Konkurrenz auf der Strecke verstehen wir uns gut. Früher war ich nach einem Misserfolg sehr enttäuscht. Heute kann ich einem Konkurrenten die Hand geben und nach dem Rennen Spaß haben, egal wie das Rennen lief. Wenn man Erfolg hat, dann ist der Spaß besonders groß, aber auch wenn der Erfolg ausbleibt, genieße ich das Rennenfahren und das Treffen mit anderen Sportlern.

Mit wem trainierst Du und woher erfährst Du Unterstützung?

Ich trainiere hauptsächlich alleine. Mit einem Freund aus Urach besichtige ich oft gemeinsam die Strecken. Gelegentlich fahre ich noch im Bike Training des SC Kandel mit.
HotBike unterstützt mich was Reparaturen am Bike angeht und über Cube Bikes bekomme ich das Bike für die Rennen gesponsort. Weitere Unterstützung bekomme ich vom SC Kandel, der das Startgeld übernimmt.

Wie viele Stunden trainierst Du pro Woche?

Auf dem Bike trainiere ich ca. 3-6 Stunden. Außerdem gehe ich ein Mal pro Woche ins Fußball und mache zu Hause noch Kraft- und Koordinationstraining.

Was sind Deine Ziele für die Zukunft?

Ich denke, wenn man die Lust und die Motivation hat, kann man in dem Mountainbikesport viel erreichen. Wenn ich dazu noch ein Leistungsteam finden würde, indem der Austausch und die Trainingsmöglichkeiten entsprechend sind, wäre es cool. Gerne möchte ich auch mein Wissen und meine Erfahrungen an die kleinen Bike Kids im Verein weitergeben.
Nächstes Jahr habe ich wieder den Schwarzwälder Bike Cup geplant. Außerdem wieder Grindelwald und die deutsche Meisterschaft. Vielleicht kommen noch einige Rennen der Bundesliga hinzu.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin alles Gute!

Roman Schlosser

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